ANGELTÜRN__anno Seit je her hatte Angeltürn seine eigene Pfarrei. Die Kirche selbst wird urkundlich das erste Mal 1322 genannt. Es muss wohl eine Marienkirche gewesen sein, denn dafür spricht die der Gottesmutter geweihte Glocke im Turm. Es liegt die Vermutung nahe, dass es eine Wallfahrts-kirche war, denn für die 90 Seelen im Dorf war die Kirche viel zu groß. Ihre zweite Erwähnung findet die Kirche 1440. Wann die Kirche erbaut wurde, konnte nicht ergründet werden. Auf alle Fälle aber war sie unter den Rosenbergern (1381 bis 1572) schon so baufällig, dass sie abgerissen und in ihrer heutigen Form erbaut wurde. Davon zeugt heute noch das Wappen der Ritter von Rosenberg, das im Chorgewölbe angebracht ist. Die Berg- oder Wehrkirche wurde nach starker Baufälligkeit im 17./18. Jahr-hundert (1763 stürzte die halbe Empore ein, 1769 der mächtige Turm) 1772 umfassend renoviert; letzte größere Renovierungen 1965 und 1993. Die Kirche befindet sich auf einem Gelände mit Friedhof. Sehenswert die sechs frühgotischen Wandfresken in den Fensternischen des Chores, die 1908 durch den Boxberger Pfarrer Wilh. Walther entdeckt wurden. Obwohl sie bei der Renovation 1908 durch den Kirchenmaler Armbruster zum Teil stark verunklart und ihres ursprünglich künstlerischen Wertes beraubt wurden, stellen sie trotzdem noch einen kleinen Kunstschatz dar. Die Bilder sind, was ihre genaue Entstehungszeit und ihre Schule anbelangt, noch nicht erforscht. Aber sie dürften um 1450 bei der Neuerbauung der Kirche unter den Rosenbergern entstanden sein.